Sonntag, 26. April 2015


Ich denke nach über etwas, das mir schon einige Male aufgestossen ist. Heute aber besonders:
Die lieben Mitmenschen und der Sonntag: Nichts ist mehr heilig.

Heute ist Sonntag. Das, worauf der Pfeil zeigt, ist ein Mitbewohner des Hauses. Er ist damit beschäftigt, das Oberteil eines Holzschopfes zu bearbeiten. Da war ein Dächlein drauf, das hat er entfernt. Er konnte nicht vorher an der Türe bei uns klingeln und Bescheid sagen, dass er das unbedingt heute machen muss...
...schliesslich ist Sonntag.
Auch dann, wenn einer nicht fromm ist, kann er sich doch einen Tag in der Woche an die Ruhe halten, oder?


Mein Mann wollte einen Film ansehen, sich darauf konzentrieren, aber das war ihm so nicht möglich. Das Geklopfe und Gemache direkt vor dem Fenster störte.
Und ich sass an meinem Computer, und wenn sich der Sonntagsarbeiter aufrichtete, starrte er mir ins Gesicht...
...Privatsphäre ? ... Naja...

Dazwischen verliess er dann den Hochsitz und pinkelte an den Gartenzaun gegenüber. Leider regnet es noch nicht, und es sieht auch nicht danach aus. Irgendwann wird es dann wohl miefen...
Mein Mann ist ins Bett geflüchtet, stinkig.
Den Mitbewohner hat seine Frau weggeholt, weiss der Teufel, wann er weiter macht. Also, wieder Belästigung.
Das ist das Klima in Deutschland

Montag, 16. Februar 2015

Entsprungen aus faschistischem Gedankengut:

Arbeits- und Sozialminister Müntefering ... macht aus der Mißachtung der Wünsche der Mehrheit eine Tugend. "Wenn man von seiner Sache überzeugt ist, muß man dafür werben, andere überzeugen, dafür kämpfen" (gemeint sind Hartz IV, Unternehmensteuer, Rente mit 67). Merkwürdig nur, daß sich der Think Tank Bertelsmann-Stiftung Hartz IV, Unternehmensteuer, Rente mit 67 auf seine Fahnen schreibt. Fest steht jedenfalls, daß Peter Hartz und seine Kommission Hartz I bis IV nicht erfunden hat. Da gab es den Gustav Hartz, ein intellektueller Wortführer der Bewegung zur Zerschlagung des Weimarer Sozialsystems. Den im Unternehmerlager favorisierten Privatisierungsplänen entsprechend, schlug Gustav Hartz in seinem Buch "Irrwege der deutschen Sozialpolitik und der Weg zur sozialen Freiheit" im Jahre 1928 vor, die Sozialversicherung à la Bismarck durch persönliches Zwangssparen zu ersetzen. Gerhard Schröders "Agenda 2010" ist mit der Denkschrift "Aufstieg oder Niedergang", auch herausgegeben im vorigen Jahrhundert vom Reichsverband der Deutschen Industrie (RDI), dem Spitzenverband der industriellen Unternehmerverbände, fast identisch. Erstaunlich viele Elemente aus dem Dritten Reich sind wieder populär oder werden es noch. Erschreckend sind die Parallelen zur Gegenwart. Die Vorschläge, mit denen Unternehmerverbände und Politiker das System der sozialen Sicherung verschlanken wollen, gleichen den schon damals diskutierten und ergriffenen Maßnahmen teilweise bis ins Detail. Übereinstimmend erklärten die Reichskanzler von damals (Heinrich Brüning und von Papen), den Sozialstaat durch Reformen in der Substanz erhalten zu wollen, demontierten ihn aber Schritt um Schritt. Die Allparteienregierung machte es gestern und die "Große Koalition" macht es heute genauso. Die machtbesessenen SPD-Funktionäre, die nur eine Angst kennen (die Angst um ihre Pöstchen), trauten sich im Vorfeld der Agenda 2010 nicht, Schröder und Eichel zu stürzen, weil sie Angst hatten, sie würden die Macht in Berlin verlieren. Jetzt müssen sie erkennen, daß die SPD mit der Politik von Schröder den Staatskapitalismus installiert hat. Nebenbei bemerkt: Die Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe hat auch nicht Hartz, sondern Franz von Papen erfunden. Gewisse Leute waren oder sind wirklich nur nützliche Idioten der Konzerne! Die Rente mit 67 - ein schlecht getarntes Kürzungsprogramm der Bundesregierung - kam weder aus der Feder von Rürup noch aus der von Müntefering. Vielleicht war es die Herzogrunde.
http://www.tadema.de/aktuell_neu/hj_071001.html
Gustav Hartz:
In seinem Werk Irrwege der deutschen Sozialpolitik und der Weg zur sozialen Freiheit präsentierte Hartz bereits 1928 die Idee, Arbeitslosengeld und Sozialhilfe zusammenzulegen.[1] Erst 77 Jahre später (2005) wurde diese Idee durch die nach seinem Namensvetter Peter Hartz benannten Hartz-IV-Reformen verwirklicht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Hartz
„Kurios, in der Tat“, nennt Christoph Butterwegge die Namensgleichheit Hartz/Hartz, sowie betreffs der Übereinstimmung des Gedankenguts, das hinter den „Reformen“ steht. Da schrieb Gustav Hartz 1928 ein Buch „Irrweg der deutschen Sozialpolitik und der Weg zur sozialen Freiheit“. Interessant: „Er bezeichnet die Arbeitslosen bereits als Kunden. Allerdings noch in Gänsefüßchen.“
http://www.neopresse.com/politik/dach/zehn-jahre-hartz-iv-professor-butterwegge-giesst-wasser-den-wein-der-jubilare/
Hartz IV … stammt wie vermutet wohl doch aus faschistischer Zeit
Der Sozialticker ahnte es ja bereits seit Einführung von Hartz IV, dass dieses “Geschmeiß deutscher Schande” nur aus einer Zeit stammen kann, wo die Vernichtung von Menschenmassen beginnend salonfähig gemacht wurde. 77 Jahre später, scheint man keine Geschichtsbücher mehr lesen zu wollen und findet in den Schubladen die alten Papiere, was heute jedem “modernen Sklavenhalter” die Augen feucht blitzen lässt. HARTZ IV
http://www.sozialticker.com/hartz-iv-stammt-wie-vermutet-wohl-doch-aus-faschistischer-zeit_20150214.html
http://www.die-soziale-bewegung.de/2007/herbstaktion/material/hartzgestern_hartzheute_butterwegge.pdf

Montag, 18. August 2014

Ich will die Leichtigkeit zurück - die Leichtigkeit eines Seins, das seine Sorgen hatte, aber auch seine Freuden.

Die Freuden sind weitgehend verschwunden, während wir unser tägliches Dasein stemmen. Auch bei mir, bei meinen Freundinnen, gibt es Menschen, die irgendwie miteinander reden...
...und doch ist es nicht mehr das Gleiche wie früher.

Das Folgende haben wir auf Facebook gefunden:

Ok… jetzt iss’et so weit…
Nach nun fast 25 Jahren bin ich an den Punkt angekommen –und das ist absolute Premiere bei mir- dass ich sage… Leute…. ich will zurück in die Vergangenheit und alle Menschen die es damals um mich gab, will ich sofort zurück! (gern können auch alle mit dazu kommen, die ich mittlerweile kennen gelernt habe.. oder wer auch immer alles möchte... ganz egal... plz -- "bring me back"
Nein, ich will nicht das alte System wieder zurück… darum geht es mir überhaupt nicht. Ich will einfach nur meine alten Nachbarn zurück, mit denen man ungezwungen nach Feierabend ein Bier oder was auch immer trinken konnte… ich will die Menschen zurück, die entspannt in ihren Gärten arbeiteten und sich gegenseitig ihr Obst und Gemüse schenkten… oder die sich zufällig vorm Haus oder sonstwo trafen und die noch Zeit und ein ehrliches, offenes Ohr füreinander hatten.
Ich möchte die Solidarität zurück, die zwischen den Menschen herrschte… die dazu führte, dass man Arbeit und Freude miteinander verbunden hat… dann wenn sich Freunde wie selbstverständlich am Wochenende trafen um das Dach des guten Freundes zu erneuern und um nebenbei -bis zum Dunkel werden- zu feiern. Diese Wochenenden wo Frieda von nebenan den Kartoffelsalat und die Würstchen vorbei brachte mit den Worten: „ihr jungen Leute müsst auch mal was essen, wenn ihr soviel arbeitet“ und meistens kam Frieda dann später noch mal mit frisch gebackenen Apfelkuchen. Gegenleistung?.. nein, so etwas war selbstverständlich. Man kümmerte sich eben … und der größte Dank waren die leeren Teller. Dafür half man dann auch gern der Frieda ihre Kohlen-Lieferung in den Keller zu tragen und darum musste sie nicht mal bitten. Alle sahen den Berg Kohlen vor ihrem Keller, also traf man sich wie selbstverständlich nach Feierabend um das mal so nebenbei in einer halben Stunde zu erledigen…
Ja, ich will diese Zeit zurück.. in der man sich mit Gitarre im Sommer am See traf und Lautsprecher mit Autobatterien mitten im Niemandsland zum schallen brachte. 50 Brötchen für 5 Mark wurden schnell mitgenommen, falls man doch mal Hunger bekommt. Die Zeit, wo man sich irgendwo zum Konzert traf und ganz unbedarft mit Rucksack auf dem Rücken die Landstraße entlang trampte… man wusste, dass man es auf jeden Fall pünktlich schaffen würde, denn irgend jemand hielt immer an.
Man lebte den Tag und das viel bewusster und mit mehr Freude, denn Karriere und Erfolg waren unwichtig.. Wo sollte man ‚hinkarrieren’ und was bedeutete Erfolg? Erfolg war einen tollen Freundeskreis zu haben, die Tage zu leben und glücklich zu sein. Ellenbogen um an irgend ein Ziel zu kommen brauchte man nicht… Das Leben fand miteinander statt und nicht neben- oder gegeneinander! Das Ziel war einfach… es hieß Freude!
Man musste sich nicht wegen materieller Dinge stressen, die Läden waren nur höchstens zum Viertel so voll wie jetzt, wenn überhaupt. Besitz war nicht annähernd so wichtig, viel wichtiger war es kreativ zu sein. Man musste kreativ sein, das Leben zwang einen dazu. Das was man damals manchmal verfluchte, denn manchmal hätte man lieber ein tolles fertiges Produkt gekauft, statt stundenlang sich aus mehreren Teilen ein gängiges Teil zusammen zu schustern… all das war eigentlich ein Segen. Die Menschen trauten sich noch etwas zu….die Dinge selber anzufassen, waren experimentierfreudig und haben einfach gemacht statt nur stundenlang zu reden. Wusste man nicht weiter, bekam man schnell Hilfe.
Hilfsbereitschaft… das ist es was ich am Meisten vermisse!
Heute…. leben wir im Überfluss den wir uns nicht leisten können… wir wissen nicht welchen von unseren Wünschen wir uns zuerst erfüllen sollen.. und auf welchen wir danach sparen… Solidarität ist ein Begriff voller Nostalgie aus längst vergangenen Zeiten… und alle wollen irgendwie erfolgreich sein. Dabei wirken sie fast alle nur noch grau und verbittert. Freude?? sieht man nur noch selten und wenn man mit jemanden redet, dann hört man eher von seinen Problemen als von einem schönen Leben.
Aber wo bleibt da der Sinn an dem Ganzen?
Ich verstehe ihn nicht!
Wenn es kaum noch welche gibt, die glücklich sind, warum halten sie an dem fest, was sie offensichtlich nicht glücklich macht? Wie soll sich etwas ändern, wenn man nichts ändert?
Ich mag nicht mehr mitmachen… das kann doch nicht ernsthaft das gewesen sein, was man Verbesserung nennt… Irgendwas muss sich ändern und das wenn es geht, ganz schnell!!!
Wenn sich darum bitte mal jetzt jemand kümmern könnte, ich habe gerade keine Ahnung wo ich anfangen soll.. und vor allem weiß ich nicht…….wie!
und nein.. ich will überhaupt nicht hören, wie gut es mir geht und was ich jetzt alles für Vorteile habe... denn ich habe keine! -die sind lediglich symbolischer Natur und damit ziemlich nutz- und wertlos!-
Ich bin wirklich bereit meinen Internetanschluß und alle meine Telefone sofort abzugeben, wenn ich dafür ein Leben zurück bekomme, in denen die Menschen noch Zeit haben miteinandern zu kommunizieren und vor allem so ein Leben, in dem sie sich auch die Zeit nehmen... weil sie verstehen, dass genau das Leben bedeutet!
und nein... ich habe das nicht geschrieben, weil ich einsam bin und niemand mit mir redet... im Gegenteil.. es gibt noch genug die mit mir sprechen! Dennoch hat sich selbst das Sprechen verändert, denn leider sind fast alle Menschen denen ich begegne alles andere als glücklich!
Leichtigkeit ist das Wort was einen in dieser jetztigen Zeit wohl am Schwersten fällt auszusprechen! Und diese alles überschattende Schwere vererben wir unseren Kindern, die irgendwann gegen Depressionen kämpfen müssen... deren Ursprung sie nie ergründen werden. Wir sind doch total verrückt!